Es ging rum wie ein Lauffeuer. Der europäische Igel (Erinaceus europaeus) steht nun erstmals auf der Roten Liste in der Kategorie der potenziell gefährdeten Arten. Das gab die IUCN (International Union for Conservation of Nature) am 28. Oktober 2024 bekannt.
Dabei können wir, naturnahe Gärtner, viel für den Igel tun und wir wissen das auch, das ist nicht das Problem. Viel mehr sollten wir überlegen, wie man mehr Menschen dazu bewegen kann, mehr für den Igel und seinen Lebensraum zu tun. Wie kann man das erreichen?
Vielleicht muss man dazu auch mal über seinen eigenen Schatten springen und auch gewähren lassen.
Mähroboter? Sind doch ok! Vielleicht lässt du ihn besser nur tagsüber fahren wenn es hell ist. Ich finde einen Mähroboter besser als einen Benzinrasenmäher der müffelt und vielleicht noch Ölrückstände im Garten hinterlässt.
Im Gegenzug wäre es schön wenn du in der usseligen* Ecke des Gartens (und die hat jeder!) einfach mal das zusammen geharkte Laub auf einen Haufen gibst und den Grünschnitt von der Hainbuchenhecke daneben aufschichtest. So brauchst du den Grünschnitt auch nicht nicht mühsam entsorgen. Vielleicht würde das sogar Geld kosten, das kannst du dir sparen. Und nein, da nisten sich auch keine Ratten ein. Aber mit etwas Glück ein Zaunkönig.
*usselig ist der international anerkannte Fachbegriff für "nicht repräsentativ" ;-)
Lass uns doch am Grundstückszaun am Boden ein kleines Loch reinschneiden, es muss gar nicht groß sein. Vielleicht hier an der sowieso nicht einsehbaren Stelle. Ich könnte da über Nacht eine Wildtierkamera aufstellen und dann können wir mal schauen, wem die „Wildtierbrücke light“ so alles nützt. Wahrscheinlich noch nicht heute und nicht morgen, aber irgendwann.
Ich benutze ja die ganzen Mittelchen gegen Schädlinge nicht mehr. Ich habe einfach nicht eingesehen, Firmen reich zu machen für etwas, was sich auch von selbst regelt. Blattläuse werden von den Marienkäferlarven geholt, die Mücken aus der Regentonne holen die Vögel. Kenne nicht nur deinen Feind, sondern auch den Feind des Feindes.
Ja, du hast recht, die Sache mit den Schnecken bleibt, aber kennst du „a bucket full of snails?“ Wer am meisten sammelt gewinnt und der Verlierer gibt einen aus. Oder Kinder freuen sich auch mal über ein extra Taschengeld 😉
Tote (unbelastete) Schnecken sind übrigens prima Käferfutter und Käfer sind prima Igelfutter, was Schnecken wiederum nicht sind.
Ob das so klappen würde? Man merkt schnell, dass das Problem oft nicht ein inhaltliches, sondern ein didaktisches ist und unabhängig vom Gartenthema: Das war es auch schon in der fünften Klasse.
Wir brauchen gute Lehrer oder müssen selbst welche werden.
Ich wildere in Not geratene Igel im eigenen Garten aus.
2024: Heini zieht ein
2023: Von einer, die auszog
Man kann viel Gutes für Igel tun, aber auch viel nicht so Gutes. Solltest du mal einen in Not geratenen Igel finden und unsicher sein, dann such bei dir in der Nähe eine Igel-Nothilfe. Sie hilft dir weiter. In dem Artikel „Von einer, die auszog“ (siehe links) habe ich u.a. auch dazu etwas geschrieben.
Der Igel auf der Roten Liste ist nicht der Anfang, sondern das „mittendrin“. Es gibt übrigens ein Igel-Monitoring. Wenn du bei dir also einen Igel beobachtest, dann kannst du das z.B. hier bei den NABU Naturguckern melden.